Retrato do autor

Zora del Buono

Autor(a) de Die Marschallin

9 Works 58 Membros 3 Críticas

About the Author

Inclui os nomes: Zora Buono, Zora Del Buono

Obras por Zora del Buono

Die Marschallin (2020) 19 exemplares
De maarschalk roman (2022) 13 exemplares
Gotthard (2015) 9 exemplares
Canitz' Verlangen (2008) 3 exemplares
Big Sue: Roman (2010) 1 exemplar
Maršalinja 1 exemplar

Etiquetado

Conhecimento Comum

Data de nascimento
1962-12-21
Sexo
female
Nacionalidade
Switzerland
País (no mapa)
Schweiz
Local de nascimento
Zürich, Zürich, Schweiz
Ocupações
architect
journalist
writer

Membros

Críticas

Das in WW1 verheerte norditalienische Isonzo-Tal, die apulische Hafenstadt Bari & der Jugoslawische Staat zwischen Königreich, deutscher Besatzung & deren erfolgreicher Bekämpfung durch die titoistischen Partisanen sind der geographische & historische Rahmen für diesen das gesamte 20. Jahrhundert umspannenden Familienroman, in dessen Fokus die Autorin ihre Großmutter, die Marschallin, stellt: eine großbürgerliche Kommunistin, in deren Vita politisch progressive Haltungen mit abgrundtief konservativen privaten Vorstellungen aufs Feinste & Gröbste kollidieren.
Zora del Buono erzählt die Geschichte dieser widersprüchlichen & beeindruckenden Frau in zeitlich fein abstimmten Kapiteln, die weder sprachlich noch kompositorisch einen Wunsch offen lassen: starke Empfehlung.–
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Assinalado
Burkhard_Schirdewahn | 1 outra crítica | Oct 11, 2022 |
Meine Meinung
Ein Buch, das sich für mich schwer in Worte fassen lässt. Es ist anders als erwaratet, es hat mir sehr gut gefallen und doch hat mir zum Ende hin ein bisschen was gefehlt.

Vorneweg möchte ich erwähnen, dass dieses Buch den größtmöglichen Lesegenuss entfaltet, wenn man sich in irgendeiner Weise für Politik interessiert, denn hier geht es um die Liebe einer Frau zum Kommunismus, um die Entwicklung des Kommunismus in Italien und dem ehemaligen Jugoslawien, das nach dem 2. Weltkrieg gegründet wurde. Es geht sogar darüber hinaus, denn Zora Del Buono, die Großmutter der Autorin Zora del Buono, verfällt, wie auch viele andere, dem Personenkult um Josip Broz, Tito genannt, dem jugoslawischen Staatsoberhaupt auf Lebenszeit. Tito stellte sich gegen Stalin und begründete damit den Titoismus, einen kommunistischen Parallelentwurf zum Stalinismus.

Zora Del Buono, in Slowenien geboren, heiratete den italienischen Radiologen Pietro Del Buono und zog zu ihm nach Bari, wo sie trotz ihrer kommunistischen Einstellung sehr großbürgerlich und gut betucht in einer Villa lebte und herrschte.

Ich habe durch dieses Buch sehr viel über die Zeit des 1. und des 2. Weltkriegs, bezogen auf Slowenien und Italien, gelernt. Dies weckte mein Interesse das Gelesene zu vertiefen, sodass ich zwei Tage lang im Internet über Slowenien und Italien ab 1900, Tito und die Gründung und Auflösung Jugoslawiens gelesen und recherchiert habe.

Ausgangspunkt dieses besonderen Familienromans ist Zora, ihr Mann und ihre Söhne. Schwiegertöchter wollte sie eigentlich nicht und versuchte alles, die Familie so lange wie möglich Schwiegertochter-frei zu halten. Sie wollte das “Zepter” nicht weggeben, denn Frauen im allgemeinen konnte es ihr nicht recht machen, waren ihr nicht ebenbürtig. Die Schwiegertöchter schon gar nicht. Sie wollte “ihre” Männerdomäne nicht teilen.

Im Laufe des Romans erfahren die Leser*innen einiges über viele Familienmitglieder, Nachbarn und Freunde. Ein buntes Potpourri an Menschen und Schicksalen. Und dann geschieht am 24. Juli 1948 etwas, das Zora Del Buonos Meinung nach der Wendepunkt in ihrem Leben war, an dem sie nicht ganz unschuldig war.

Zwischen September 1948 und Februar 1980 gibt es dann einen Bruch. Eine Lücke, die Zora im zweiten Teil bruchstückhaft durch einen Monolog schließt. Sie ist alleine nach Slowenien zurückgekehrt und lebt verarmt in einem Altersheim in Nova Gorica, denn sie konnte die Demenz ihres Ehemannes nicht ertragen, der wiederum in einem gehobenen Altersheim in Bari seinen Lebensabend verbringt.

Dieser zweite Teil jedoch war mir einfach zu kurz und zu abgehackt abgehandelt. Ich hätte mir hier mehr “Roman” gewünscht, der den ersten Teil geschmeidiger ausgleiten lässt. Manch eine Andeutung hätte ich gerne ausführlicher betrachtet. Über dem ganzen schwebt die eigenartige Verliebtheit in Tito, die ich mir aus dem Buch heraus nicht sehr gut herleiten konnte, außer, dass die slowenische Herkunft Zoras dabei die größte Rolle spielen könnte.


Fazit
Ein spannender und faszinierender Roman, mit einem recht unbekannten Setting und einer im (europäischen) Westen recht unbekannten Historie. Sprachlich herausragend und sehr gut lesbar, ein echter Tipp wenn es um historische, besondere Romane geht.
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Assinalado
monerlS | 1 outra crítica | Aug 4, 2020 |
Eine Reise, wie sie sie schon unzählige Male gemacht wird, endet jedoch dieses Mal vorzeitig am Flughafen. Man verweigert ihr die Einreise in die USA, dabei hat Vita doch schon seit Jahren Sommerkurse in Journalismus am Miltontown College gegeben. Es muss mit dem zusammenhängen, was im Jahr zuvor geschehen ist, weshalb sonst sollte man ihr ein Bild von Zev vor die Nase halten und fragen, wie sie zu ihm steht? Sie erinnert sich an ihren kleinen Kreis von Studenten, die alle Deutsch lernen wollten und als Projekt für die acht Wochen des gemeinsamen Lernens hatte sie eine Zeitung geplant. Basierend auf den aktuellen Meldungen der verschiedenen Ressorts sollten die Studierenden selbst Texte verfassen. Die Nachrichten wurden beherrscht von den spektakulären Enthüllungen von Edward Snowden, die auch den jungen Zev faszinierten. Doch bald schon entwickelte er Verfolgungsängste, die ihm auch Vita nicht nehmen konnte, mit der ihn vom ersten Tag an eine verbotene Anziehung verband. Waren sie beobachtet worden und weshalb war Zev verschwunden und ins Visier der Ermittler geraten?

Zora del Buono ist von Haus aus Architektin, seit zehn Jahren arbeitet sie jedoch auch als freie Autorin und sie ist Gründungsmitglied der Zeitschrift „Mare – die Zeitschrift der Meere“. „Hinter Büschen, an eine Hauswand gelehnt“ ist ihr dritter Roman, der 2016 von der Literaturkommission der Stadt Zürich mit dem Anerkennungspreis ausgezeichnet wurde.

Auch wenn die Enthüllungen der Wiki-Leaks Plattform und der NSA Skandal im Roman omnipräsent sind, die Handlung entscheidend motivieren und immer wieder Meldungen der deutschen Medien hierzu einfließen, steht doch das Leben auf dem Campus im Vordergrund. Zunächst die etwas seltsam anmutende Regelung, dass nur die Sprache gesprochen werden darf, die die Studierenden lernen wollen. Dies schafft unweigerlich Abgrenzungen und lässt die unterschiedlichen Gruppen – die Deutschen, die Spanier, die Hebräer – sich gegenseitig aus der Ferne beobachten und Vermutungen über deren Gespräche arten in wilde Spekulationen aus.

Viel absurder aus europäischer Sicht jedoch sind die strengen Vorschriften, die an die Dozenten gestellt werden: keinerlei private Kontakte zu den Studierenden, keine Begegnung außerhalb öffentlich einsehbarer Orte, die Achtung religiöser Überzeugungen auch wenn diese der Forschung zuwiderlaufen. So entsteht ein Klima des Misstrauens und der Angst. Vita wird regelmäßig daran erinnert und zurechtgewiesen. Auch dürfen die Texte ihrer Studierenden nicht einfach veröffentlicht werden, sondern müssen vorab vom Dekan geprüft und genehmigt werden.

Die Unterschiede, die für die deutsche Protagonistin hier offenkundig werden, zeigen sich noch stärker in der Frage, wie man den NSA Skandal bewerten soll. Sind die Studenten zunächst interessiert und kritisch, allen voran Zev, entwickeln sie zunehmend Angst und Sorge: werden sie auch überwacht? Was bedeutet ein kritischer Text für ihre Zukunftschancen? Ist Edward Snowden ein Held oder doch eher ein Vaterlandsverräter? Die Einstellungen könnten hier kaum weiter auseinanderlaufen, vor allem als die NSA auch noch zur Akquise an den Campus kommt. Die Gerüchte, dass sich auch Geheimdienstmitarbeiter mit falschen Biographien unter die Teilnehmer gemischt haben könnten, machen ebenfalls die Runde.

Die Protagonistin sieht sich gefangen zwischen den Erwartungen und Rahmenbedingungen, die ihr kaum fremder sein könnten. Hinzu kommt die Faszination durch Zev. Ist es Liebe? Wohl (noch) nicht, aber Zuneigung empfindet sie. An einem anderen Ort hätten sie vielleicht auch ein anderes Ende gefunden. Auch wenn sie nicht alle Anweisungen akribisch befolgt, muss sie doch eine gewisse Achtung den Gegebenheiten gegenüber walten lassen, ob es ihr gefällt oder nicht.

Die Rahmenhandlung lässt einige Fragen offen, aber dies kann man als Leser problemlos mit seinen eigenen Gedanken füllen. Ein kurzer Roman und doch voll mit Denkanstößen und in seiner Dichte überzeugend und lesenswert.
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Assinalado
miss.mesmerized | Jan 7, 2018 |

Listas

Estatísticas

Obras
9
Membros
58
Popularidade
#284,346
Avaliação
4.1
Críticas
3
ISBN
14
Línguas
2

Tabelas & Gráficos