Retrato do autor

About the Author

Includes the name: Annette Großbongardt

Obras por Annette Großbongardt

Etiquetado

Conhecimento Comum

Nome canónico
Grossbongardt, Annette
Data de nascimento
1961
Sexo
female
Nacionalidade
Germany

Membros

Críticas

Es handelt sich um einen Flickenteppich, zusammengesetzt aus Beiträgen zu verschiedenen Themenbereichen des Mittelalters. Das Buch liest sich leicht und angenehm, lässt aber stellenweise an der Objektivität zweifeln, wenn etwa wieder einmal die Inquisition dämonisiert wird und auf der anderen Seite die Bedrohung, welche die Katharer nicht nur für die Kirche darstellten, verharmlost wird.
Von den fünfundzwanzig Autoren scheinen nur zwei tatsächlich ausgewiesene Fachkenntnisse zu besitzen, nämlich Dr. Hans-Werner Goetz (ehemaliger Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Hamburg) und Dr. Jan Keupp (Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Münster). Der Rest besteht aus Mitarbeitern des Spiegels, Autoren, Redakteuren und einer ehemaligen Spiegel-Praktikantin.… (mais)
½
 
Assinalado
Alsweider | 1 outra crítica | Nov 28, 2023 |
Man hört immer wieder verblüffte Antworten, wenn bemerkt wird, dass Jesus ein Jude war, jüdisch getauft und jüdisch gestorben. Er wollte seine Religion reformieren. Die meisten Feiertage sind auch heute noch eng mit den jüdischen Festen verbunden, das wissen ganz wenige, einige mussten sogar verschoben werden. Wer weiß, welcher Religion die Römer vor dem Christentum anhingen? Die Germanen ganz weit oben im Norden, wie wurden sie von den Römern damals eingeschätzt? All diese Fragen und noch viel mehr werden in diesem hervorragenden Buch abwechslungsreich, aus unterschiedlichsten Blickwinkeln von unterschiedlichen Autoren in 4 Teilen (Das Leben Jesu, Die antike Welt, Leben in Palästina, Der neue Glaube, insgesamt 25 Essays) beantwortet.

Tacitus war angewidert von den Germanen, ein Volk das seiner Ansicht nach dem Trunk und dem Würfelspiel verfallen war. Seneca bezeichnete sie als Barbaren, nur darauf aus, den nächsten Stamm auszurauben. Aber es gab gar keine Germanen damals. Rechtsrheinisch lebten ca. 40 Stämme, u.a. die Cherusker, die Bruketerer, die Langobarden, die Vandalen oder die Sueben. Man stand miteinander auf Kriegsfuß, ca. 1-3 Mio Menschen. Die Masse lebte als freie Bauern, versorgte sich selbst. Es gab keine Städte, nur Gehöfte, Weiler, Dörfer mit selten mehr als 300 Einwohnern. Menschen und Tiere lebten im gleichen Haus, fensterlos, mit einem Ofen in der Mitte. Es gab Freie und Sklaven, die Freien trafen sich zum Thing, eine Art Vollversammlung des Stammes. Es waren keine Zeiten, um alt zu werden. Man war abhängig von der Ernte, der Natur, Wind und Wetter.

Wenn wir heute die Zeitrechnung mit Kolumbus auf Null stellen würden, wäre es ähnlich wie im Jahr 525, als der Mönch Dionysius auf die Idee kam, Jesus als Wegscheide der Zeitrechnung einzusetzen. Er ist die zentrale Persönlichkeit der vergangen 2 Jahrtausende, sogar der Islam erkennt ihn als Propheten an, der im Koran sogar öfter erwähnt wird als Mohammed.

Jesus hat nichts Schriftliches hinterlassen. Nicht Bethlehem war sein Geburtsort, sondern Nazareth, wahrscheinlich wurde er 4 Jahre vor sich selbst geboren: 4 v. Chr. Seine Eltern nannten ihn Jeschua, was bedeutet: Gott hilft. Jesus ist die griechische Form diese aramäischen Namens. Jesus wurde am See Genezareth (1/3 des Bodensees) groß und fischte dort seine ersten Jünger, das Fischerdorf Kapernaum wurde zum ersten Zentrum der von ihm geführten (jüdischen) Reformbewegung. Dabei war die griechische Sprache das "Internet" der damaligen Zeit, in ihr fanden die Gedanken ihre Verbreitung, die Römer hatten alles Griechische verinnerlicht, es war die zentrale Kultur- und Denksprache. Man weiß nicht, ob Jesus selbst Griechisch oder Aramäisch sprach. "Weil die griechische Sprache und die damit verbundene Weltsicht die Menschen jener Zeit über große Entfernungen hinweg einander nahebrachte, fand der Glaube aber später Gehör." (S. 25) Z.B. über Paulus. Auf dem Land, also in Nazareth, sprach man Aramäisch, in der Stadt und unter den Händlern redete man Griechisch. Jesus kam vom Land und ging ins Land, Städte mied er. Vergleiche bei Jesus waren immer landbezogen, es gibt keinen städtischen Kontext in seinen Predigten.

Bis zum Jahr 28 hatte niemand etwas von ihm gehört. Er war plötzlich da, zu diesem Zeitpunkt 32 Jahre alt. Seine Heimat Galiläa war gekennzeichnet durch Arbeiter und Bauern, das südlich gelegene Judäa beheimatete die Gelehrten und Priester. Galiläa war ungeheuer fruchtbar, am See Genezareth wuchsen Trauben 10 Monate im Jahr und viele andere Früchte. Der römische Regent von Galiläa, Antipas (Sohn von Herodes) verstand seine politischen Geschäfte, er tolerierte die jüdische Religion und sorgte insgesamt für einen blühenden Aufschwung der Region Galiläa. Die Einwohner waren entweder Bauhandwerker (nicht Zimmermann, es gab so gut wie kein Holz, Jesu Vater war Bauhandwerker), Fischer oder Landwirt.

Im Jahr 28 war in Galiläa eine Art antiker Kapitalismus eingezogen: Profitstreben und Gewinnmaximierung beherrschten den Alltag. Rom lenkte aus der Ferne, in dem es die Herrscher vor Ort ernannte, gebaut auf Macht und Loyalität, aber vor allem gerichtet auf die Abgaben. Die Last damals war erdrückend: Grundertragssteuer, Handel- und Gewerbesteuer, eine Kopfsteuer, die auch Vieh und Sklaven mitzählte, dazu Tempelsteuer, Wege- und Brückenzoll. Das Aufkommen der Steuern lag bei 50% des Einkommens. Diese Abgaben wurden unerbittlich eingezogen, Gnade? - Fehlanzeige! Die meist vielköpfigen Familien waren gezwungen, immer mehr zu arbeiten, sie alle lebten am Existenzminimum....

Jetzt breche ich ab. Sie erkennen die Parallelen zum Heute und sind hoffentlich ebenso gespannt auf dieses hervorragende Buch, das ich allen empfehle, die wirklich dorthin blicken wollen, wo unser christliches Verständnis herkommt. Ich werde dieses Buch als Weihnachtsgeschenk 2012 einsetzen. Es ist aus unterschiedlichsten Blickwinkeln, von unterschiedlichen Autoren (Kirchenhistoriker, Theologen, Archäologen) geschrieben, spannend und klar zu lesen, ein echter Genuss.
… (mais)
 
Assinalado
Clu98 | Mar 20, 2023 |
Ein guter Einstieg in die Welt vor 1000 Jahren
 
Assinalado
Nowicki.Stefan | 1 outra crítica | Apr 11, 2017 |
Interesting articles by a wide variety of people and about a wide variety of themes.
 
Assinalado
MarthaJeanne | Nov 22, 2010 |

You May Also Like

Associated Authors

Estatísticas

Obras
17
Membros
51
Popularidade
#311,767
Avaliação
½ 3.4
Críticas
4
ISBN
16
Línguas
1

Tabelas & Gráficos