J. Svoronos

Das Buch beschreibt aus damaliger Perspektive die Entdeckung, Bergung, Rekonstruktion, Analyse und Deutung der archäologischen Funde, die man 1900 bei einem Schiffswrack vor Antikythera gemacht hat. Der Numismatiker Svoronos vertritt die These, dass die Kunstschätze auf dem Schiff aus Argos, der Metropolis von Byzanz, stammen und begründet es unter anderem durch stilistischen Vergleich der Statuen mit Münzen und die Tatsache, dass die dargestellten Szenen in der Geschichte der Argiver von besonderer Bedeutung waren (z. B. "Diomedes' Triumph bei dem Raube des Palladion aus Troja", S. 70). Auch ein nautisches Gutachten des Mittelmeerkundigen Th. Theocharis soll den Auslaufort Argos bestätigen (S. 81). Der Transport wurde nach Svoronos Meinung auf Befehl von Konstantin dem Großen veranlasst, der zwischen 328 und 333 n. Chr. eine große Menge von Kunstwerken von vielen wichtigen Städten nach seiner neuen, im Bau befindlichen, Hauptstadt Konstantinopel (Neu-Rom) bringen ließ (S. 83). Aus Argos seien jedoch keine Kunstschätze dort angekommen, was im Untergang dieses Schiffs begründet liege.
Neben vielen Statuen aus parischem Marmor mit unterschiedlichem Erhaltungszustand, persönlichen Gegenständen der Schiffsbesatzung, Dachziegeln und einem reich verzierten Bett, wird auch der bekannte Mechanismus erwähnt und illustriert, welchen Svoronos damals bereits für ein Astrolabos hielt und den Professor Perikles Rediadis (Schiffsleutnant, Geodäsist und Hydrograph) in seinem Auftrag genauer beschreibt (ab S. 43). Der Mechanismus konnte zu diesem Zeitpunkt aufgrund seines fragilen Zustands nur oberflächlich untersucht werden, eine Reinigung und Entfernung der Verkrustung, wie man sie bei vielen Statuen und Gegenständen durchgeführt hatte (etwa mit Säuren), war zu riskant. So konnte man die Zahnradmechanismen und Inschriften zwar zum Teil erkennen, aber noch nicht im Detail entschlüsseln.… (mais)