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Der herbe Charme des Landes - Gedanken über Baden-Württemberg

por Hermann Bausinger

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Wenn man heute vom Baden-Württemberger redet, dann bleibt die Fragestellung immer noch: Schwabe oder Badener, wer ist gemeint? Beide sind anders und die Ressentiments gegeneinander nach wie vor lebendig. Da, wo man das Häusle und ein Fabrikle besitzt, lebt der Württemberger. Der, der sich von Sonne und dem Wein leutselig stimmen lässt, ist der Badener. Sie kooperieren nur unter Zwang, die Witze der Badener über die Schwaben sind immer präsent, über alle Generationen hinweg. Und umgekehrt natürlich auch. "Was ist der Unterschied zwischen einem Osterhasen und einem sympathischen Württemberger? Gar keiner, beide gibt's nicht." Oder der: "Warum tragen die Schwaben neuerdings so gerne Mittelscheitel? Damit die Badener das Beil besser ansetzen können." Warum dürfen in Baden keine Langnese-Fahnen an den Kiosken befestigt werden? Weil sie bei den letzten Wahlen in Baden über 80% der Stimmen erhalten haben. Mit Villingen und Schwenningen sind vor über dreißig Jahren eine badische und eine württembergische Stadt zusammengeschlossen worden. Der Unterschied wird deutlich, wenn man die Wahlsprüche liest, die in den Kantinen der Stadtverwaltung aufgehängt sind. Im badischen Villingen heißt es: Wer guet schaffe will, muss zuerscht guet esse. Und wer guet gesse het, mueß schlofe. Im schwäbischen Schwenningen dagegen kann man lesen: Zu dritta schaffa, zu zwoit schlofa ond alloi erba! Der Herrgott saß auf dem Feldberg und schnitzte Schwaben, und alles, was nix wurde - zack über die linke Schulter nach hinten in den Titisee geworfen. Alle Fehlversuche sind also baden gegangen. So sind die Badener entstanden.

Das Problem der Badener ist bis heute, dass sie nördlich des Mains mit den Schwaben in einen Topf geworfen werden, fatal, schlimm! Tun Sie es Ihnen nicht an und lesen Sie dieses kluge Buch, das vor allem diesen Unterschied deutlich herausarbeitet. Trotzdem ist der fleißige Schwabe ein Protoyp der Extraklasse, mit Ausstrahlungen für das ganze Ländle. Mein Gott, sagen Sie das Wort Ländle nie in Freiburg oder Baden-Baden! Trotz Lebensfreude pur ist man dort leider immer noch etwas voreingenommen gegen den phänomenalen Erfolg des Fritzle, des Verkleinerers, dem man in diesem Understatement eben doch den Größenwahn ansieht, gerade weil er so sehr verkleinert und mit nichts protzt. Der Schwabe durchdenkt alles tiefer, weiter und er hat mehr Patente und Erfindungen als andere anderen Regionen der Welt, ja selbst das Silicon Täle kann es mit der Wirtschaftskraft der Region Stuttgart nur schwer aufnehmen.

Will man einem Stuttgarter so richtig weh tun, und viele aus München oder Frankfurt tun das gerne, dann sagt man, das Beste sei die Autobahn, die daran vorbei führt zum Flughafen. Tatsache ist, es ist eine der schönsten Städte der Welt, von hügeligen Weinbergen umgeben (sensationell der Blick von Rotenberg bswp.), eine Kessellage ähnlich wie Prag, nur tiefer noch und weitläufiger. Der Schwabe war verschlossen, zurückhaltend, wie Vischer schon in seinem Roman "Auch einer" 1873 beschreibt. Und doch begann am Neckar (man blickt vom Rotenberg direkt auf die Stelle) die Automobilgeschichte, der erste Auto-Motor wurde hier per Neckar-Boot ausprobiert. Nach dem Krieg wurden in Stuttgart durch Neubauten ähnliche Fehler gemacht wie in vielen Städten (breite Autoschneisen, Prestigebauten), und wenige Landtage sind wohl so hässlich wie der baden-württembergische. Hermann Bausinger bringt auf den Punkt, warum Stuttgart 21 die Menschen auf die Barikaden bringt: "...wo die Balance zwischen Bewahrung und Innovation gefährdet wird und der Aufbruch zum Neuen ins Bodenlose zu führen scheint, geht auch das innere Gleichgewicht der Stadt verloren." Typisch für Stuttgart ist der aktuelle Neubau der Stadtbibliothek (eröffnet im Oktober 2011), ein Klotz von außen, hässlich und mit peniblen Quadraten versehen. Innen aber ein Schmuckstück der besonderen Art, eine Öffnung hin zu Ruhe, Wissen und Ideen.

Hermann Bausinger analysiert das schwierige Beziehungsgeflecht im Südwesten Deutschlands unaufgeregt richtig, weit zurück fassend bis in die Gegenwart weisend, und lässt alle notwendigen Facetten einfließen: Religion, Geschichte, Kriege, Revolutionen, Obrigkeit, Fürsten, Herrscher, Vertriebene, Parteien, Universitäten, Städte, Regionen, Sprache, Landschaften etc. Insbesondere der letzte Aspekt könnte für alle(s) sprechen. "Die Landschaft jedenfalls gibt nicht an. Sie biedert sich auch nicht an. Sie präsentiert sich in einem herben Charme - oder besser: sie präsentiert sich überhaupt nicht, sondern ruht in sich selbst, ist einfach da." Dieser Reiz scheint sich auf die Menschen übertragen zu haben, nichts Besonderes von außen mag die Vertiefung nach innen gefördert und hier besondere Mengen an Kreativität gefördert haben.

Nur ein Wort würde ich in diesem (mehrfach aufgelegten) lesenswerten Buch ändern: die Bezeichnung Fremdenverkehr. Längst hat Baden-Württemberg Gastarbeiter zu Einwohnern gemacht, die Integration ausländischer Mitbürger ist größtenteils gelungen und Touristen sind keine Fremde mehr, sie genießen Fünfsternelokale in Baden ebenso wie Heilbäder in Württemberg und natürlich echt (touristisch nicht überdreht) gebliebene Landstriche wie die Schwäbische Alb. Wie sieht die Zukunft Baden-Württembergs aus: "Aber das Land und seine Menschen werden bewahren, was schon in der Landschaft vorgezeichnet ist: Ausgleich und Maß, die bunte Vielfalt der Lebensverhältnisse ' und den herben Charme."

2011
  Clu98 | Apr 10, 2023 |
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