Als Herzog Rudolf IV. für sein politisches, soziales und geistliches Reformwerk durch die Gründung einer Universität auch den notwendigen geistigen Überbau zu gewinnen suchte, konnte er sich dabei auf die lange und ruhmvolle Schultradition Wiens seit babenbergischer Zeit stützen. Im Jahre 1364 entsendete der Herzog den Pfarrer von Laa, Magister Albert von Rickmesdorf, nach Avignon, um beim Heiligen Stuhl die Errichtung einer Universität zu betreiben. Papst Urban V. beauftragte zunächst Bischof Johann von Brixen, den Kanzler des Herzogs von Öterreich, vorsichtige Erkundungen einzuziehen, ob denn der Herzog und die Stadt Wien tatsächlich willens und in der Lage seien, eine Universität mit den notwendigen Privilegien zu versehen; die entsprechenden Urkunden waren in Avignon vorzulegen.