Der letzte Satz (Transl. "The Last Movement") is a novel by the German author Robert Seethaler (1966). The novel picks up the theme of Mann's Death in Venice, where an old man, supposedly Gustav Mahler, eyes a young boy in Venice. Der letzte Satz could be seen as a variation on that movement. The novel describes a kind of mutual, but distant relationship between Gustave Mahler on board a ship, with a young steward. The book breathes the same atmosphere of loneliness, and detachment as Mann's book, but while the young Tadzio seems coy, the yound man in Der letzte Satz seems warm and devoted to the older man, however, in they do not transcend their given roles. ( )

Seethalers knapper Stil passt aus meiner Sicht gut zu seinen bisherigen Geschichten, zu einfachen Menschen, einfachen Dörfern, die exemplarisch und symbolisch stehen. Für eine Biografie Gustav Mahlers ist der Rückzug auf Befindlichkeiten allerdings nicht passend, ich finde sogar, dass es mitunter fast anmaßend knapp geschrieben ist. Das wird weder dem Leben noch dem Werk des Komponisten gerecht, auch nicht dem seiner Angehörigen. Aus meiner Sicht ist dass Buch misslungen. ( )

Gustav Mahler ist auf seiner letzten Reise unterwegs. Es ist die Überfahrt von New York nach Europa zurück. Er hat große Erfolge gehabt und ist berühmt, aber sein Leben war nicht einfach. Als Erwachsener hat er immer wieder mit Krankheiten zu kämpfen gehabt und von seinen vielen Kindern sind eine Reihe verstorben. Besonders der Tod seiner geliebten kleinen Tochter hat ihm zugesetzt. Nun ist er an Deck des Schiffes, erträgt die Schmerzen und hängt seinen Erinnerungen nach.
Dieser Roman ist mein erstes Buch von Robert Seethaler. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, doch mich konnte die Geschichte nicht so richtig packen. Die Zeiten wechseln ständig und ich wusste manchmal nicht, in welcher Zeit sich Mahler mit seinen Gedanken gerade befand, zumal er manchmal glaubt, etwas zu sehen, was er gar nicht sehen kann wie seine verstorbene Tochter. Mahler setzte bei seiner Arbeit hohe Maßstäbe an und machte es Orchestern und Sängern, mit denen er arbeitete, nicht leicht. Oft war er ungeduldig und streitsüchtig. Seine Vorstellungen setzte er auch bei seiner großen Liebe Alma durch, denn er wollte keine Konkurrenz in der Familie. Gustav Mahler war also nicht unbedingt ein sympathischer Mensch, dafür war er ein zu schwieriger Charakter und seine Art zu befremdlich.
Dieses Buch ist für Musikfreunde bestimmt ein Muss, ich hatte mir mehr erwartet, denn vieles war mir zu oberflächlich. Einige Male habe ich in anderen Quellen nach mehr Informationen gesucht.
Interessante Lektüre über einen einsamen alten Mann, der wohl ahnt, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. ( )

Biografie des Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler in (Kurz-)Romanform.
Während seiner letzten Überfahrt von New York nach Europa lässt Gustav Mahler bei einem einsamen Aufenthalt an Deck sein Leben Revue passieren. Einige kurze Gespräche mit einem kleinen Schiffsjungen, der zu seiner Betreuung abkommandiert ist, bilden die Rahmenhandlung des Romans. Schwer krank und den kommenden Tod schon vor Augen, schweift Mahler mit seinen Gedanken (assoziativ und nicht chronologisch) zu unterschiedlichen Stationen seines Lebens: seine Triumphe als Komponist, Dirigent und Künstlerischer Leiter vor allem in Wien und New York, seine ärmliche Kindheit, sein ständiges Ringen gegen die Mittelmäßigkeit und den Schlendrian in der Musikszene, sein permanenter Kampf gegen die Ausgrenzung als Jude, seine Begegnung mit Sigmund Freud… Und immer wieder: Szenen aus seinem Familienleben mit seinen beiden Töchtern – von denen eines als kleines Mädchen starb – und seiner Frau Alma, der „schönsten Frau Wiens“. Vor allem diese schwierige Beziehung ist sehr einfühlsam geschildert und geht zuweilen zu Herzen.
Was aber völlig ausgeklammert wird, ist das zentrale Thema in Mahlers Leben: sein kompositorisches Schaffen. Auf eine Frage des Schiffsjungen nach seiner Musik erwidert er: „Man kann über Musik nicht reden, es gibt keine Sprache dafür. Sobald sich Musik beschreiben lässt, ist sie schlecht.“ Meines Erachtens wird aber eine Biografie über einen großen Künstler / eine große Künstlerin – und sei sie auch in Romanform geschrieben - , die das künstlerische Schaffen außer Betracht lässt, diesem Menschen nicht gerecht. Und so ist dieses Buch zwar schön geschrieben (und nebenbei: im zugehörigen Hörbuch auch wunderbar vorgetragen von Matthias Brandt!), wobei es für meinen Geschmack gerade in den Naturbeschreibungen der Rahmenhandlung auch manchmal hart am Kitsch vorbeischrammt. Aber nach dem Lesen habe ich mich gefragt, was mir diese Geschichte eigentlich sagen will.
Vielleicht soll es ja neugierig machen auf die Musik Mahlers: Wer also mehr über das Leben und Werk Gustav Mahlers wissen möchte, dem sei die Hörbiografie „Gustav Mahler - Welt und Traum“ vom Bayrischen Rundfunk empfohlen. Die eingewobenen Hörbeispiele laden ein, sich mit der Musik Mahlers auseinanderzusetzen. Und als sehr gelungenes und literarisch interessantes Beispiel für einen Künsterroman, der auch das Schaffen und die Wirkung des Werkes betrachtet und einordnet, empfehle ich „Portrait des Meisters in mittleren Jahren“ von Colm Toíbín über den Schriftsteller Henry James, der übrigens ein Zeitgenosse von Gustav Mahler war. ( )

„Dort draußen läuft ein Glück im Gras herum, und hier drinnen sitzt ein anderes mit mir am Tisch. Ich habe alles, was ich mir wünsche. Ich bin ein glücklicher Mann.“ (Zitat Seite 19)

Inhalt
Ein halbes Jahr nach seinem großartigen Erfolg in München reist Gustav Mahler an Bord der ‚Amerika‘ mit Alma und Anna wieder nach New York. Erst fünfzig Jahre alt, ist er nach wie vor voll musikalischer Schaffenskraft, ein unruhiger Geist, doch sein Körper ist von seiner schweren Krankheit gezeichnet und müde. Mit Blick auf das Meer denkt er über die vergangenen letzten Jahre nach.

Thema und Genre
Der Autor beschreibt einige Stunden im Leben des Komponisten Gustav Mahler, doch durch dessen Erinnerungen wird dieser Roman auch eine sehr persönliche Biografie des Künstlers.

Charaktere
Gustav Mahler wird als eigenwilliger, aber überzeugter Künstler geschildert, als Komponist ebenso innovativ, fordernd und auf der Suche nach der perfekten musikalischen Ausdruckskraft, wie als Dirigent. Gleichzeitig erfahren wir viel über den Menschen Gustav Mahler, seine Liebe zu seiner Frau Alma und zu seinen Töchtern, seine Begeisterung für die Natur und seinen Blick für das Glück der kleinen Dinge. Doch er erkennt auch, wie selbstverständlich es für ihn war, dass sich auch seine Familie seinem musikalischen Genie unterordnet.

Handlung und Schreibstil
Es sind nur wenige Stunden am Beginn eines neuen Morgens, in denen Gustav Mahler allein auf seinem persönlichen Lieblingsplatz auf dem Sonnendeck des Schiffes sitzt. Betreut von einem Schiffsjungen, hängt er seinen Gedanken nach und reist in der Erinnerung zurück zu den wichtigen Ereignissen der letzten Jahre.

Fazit
In seiner leisen, eindrücklichen Sprache erzählt der Autor auf nur 126 Seiten eine in ihrer Tiefe und Dichte beeindruckende Geschichte eines intensiv gelebten Künstlerlebens. „Ich hätte noch so viel mehr komponieren können. Es fühlt sich an, als hätte ich gerade erst angefangen, dabei ist es schon wieder zu Ende.“ (Zitat Seite 30) ( )