P. Wohlleben beschrieb in "Das geheime Leben der Bäume" (ID-A 29/15) erstaunliche Phänomene an Bäumen, die er aus eigenen Beobachtungen als Förster und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ableitete. Das Buch traf offensichtlich den Nerv einer grossen Leserschaft und stand monatelang auf den Bestsellerlisten. Der Biologe und Lehrer T. Halbe wirft dem Autor vor, das Thema unangemessen und moralisierend zu vereinfachen. Bäume zu vermenschlichen oder zu märchenhaft anmutenden Geschöpfen zu verklären, würde einem irreführenden Natur- und Umweltschutz Vorschub leisten. Er beweist schlüssig, dass Bäume nicht hören, fühlen oder denken können. Damit trifft er aber nicht den Kern des kritisierten Buches. Umwelt- und Klimaschutz müssten differenzierter als bei Wohlleben betrachtet werden. Halbe kommt zu dem Ergebnis, dass die konventionelle Forstwirtschaft effektiveren Umweltschutz betreibt als die von Wohlleben favorisierte zurückhaltende Waldnutzung. Auf dem Umschlag ein Bild von einer Fichtenmonokultur und beifällige Stellungnahmen von Forstwissenschaftlern. (3)