Der "bewaffnete Freund" des Berliner Jungwissenschaftlers Alex gilt als - steckbrieflich gesuchter - Kopf im Baskenland operierender ETA-Guerillas. Zelik beschreibt behutsam den Prozess der Annäherung und Freundschaft zweier in tödliche Bedrängnis geratener Männer. Aus einem risikoreichen Roadmovie durch Teile Spaniens entwickelt sich ein schließlich atemloser Politthriller. Im Zentrum: Versuch der Klärung, was einen Terroristen vom Freiheitskämpfer unterscheidet, damit auch die Suche nach Identität, nationaler, sprachlicher, sexueller. Alex outet sich doppelt - als Schwuler und als "Unterstützer" der ETA, wenngleich beides "im Zweifel". Zelik thematisierte schon im vielgelobten Roman "Berliner Verhältnisse" (BA 3/06) - literarisch aber ganz anders - Widerstandsaktionismus. Ein großer, wie stets bei Zelik hochpolitischer Stoff, mit aufregenden Diskussionsansätzen, einer spannenden Handlung um eine nicht alltägliche, sehr berührende Männerbeziehung, in exotischer, bleierner, von Panik und Angst geprägter Atmosphäre Orwell'scher Dimensionen. Das kann große Leserkreise fesseln, schon Jugendliche ab 16.